Mühlenviertel-Vogtland & Gebiet um den Burgstein
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Papiermühle - Leubnitz
Außerhalb von Leubnitz unweit der Straße nach Rößnitz befindet sich mit „Connys Bauernstube“ (jetzt: „Catering by Michael Frost in der Papiermühle Leubnitz“) eine Gaststätte, in der nicht nur der müde Wanderer Einkehr hält, sondern auch schon zahllose Familien- und Gruppenveranstaltungen zur Wiederkehr einluden. Unweit davon befindet sich der heute an ein großes Wohnhaus erinnernde erhaltene Mühlenkomplex. Entstanden ist die Papiermühle wohl erst nach 1800, denn die erste Erwähnung geht auf 1823 zurück. Der mitunter wohl eher mangelnde Wasserstand des Rosenbaches hat dann bereits 1869 zur Errichtung eines Maschinenhauses für eine Dampfsäge und folgerichtig zum Bau eines Trockengebäudes geführt. Die neue Ausrichtung war Grundstein für eine etwa um 1900 entstanden Pappenfabrik, die aber schon zwanzig Jahre später nicht mehr konkurrenzfähig gewesen zu sein scheint, denn zu diesem Zeitpunkt erfolgte der Abbruch der Industriegebäude. Nach längerem Leerstand wurde der heute bestehende Komplex als Ferieneinrichtung genutzt, bevor 1984 in der Nachbarschaft die heutige Gaststätte aus der Taufe gehoben wurde. Nach umfangreichen Erneuerungen bietet sie sich jetzt als Rastpunkt auf dem Müllerburschenweg an.
Von der Mühle noch zu sehen:
Mühlengebäude, Mühlgraben
Heutige Nutzung:
Heute ist die Papiermühle im vogtländischen Leubnitz eine Gaststätte mit einem Biergarten am angrenzenden Mühlgraben.
Geschichte der Papiermühle
Bzgl. der Nennung des "Papiermüllers", Papiermacher Zacharias Ferdinand Flinsch haben wir in einer Kopie zur Beschreibung des "Kirchenumbaus zu Leubnitz 1823" folgendes gefunden: "Gemäß der "Hohen Verordnung des hochlöblichen Consistoriums zu Leipzig", nach der verlangt wurde, daß über den Bauvorgang Aufsicht geführt würde, wurde einstimmig als Bau - Inspektor und Rechnungsführer der Besitzer der Leubnitzer Papiermühle, der Papiermacher Zacharias Ferdinand Flinsch, bestimmt, der seine Aufgabe mit viel Geschick, Umsicht und mit größter Sparsamkeit erfüllt hat, sodaß, wie es im Schreiben der Superintendentur Plauen an das Leipziger Consisitorium vom 12.08.1824 bestätigt wird, es diesem Bauaufseher zu danken ist, daß "so gut und wohlfeil gebaut worden ist." Leider ist Zacharias Ferdinand Flinsch schon bald nach der Fertigstellung der Kirche gestorben." (aufgeschrieben vom Pfarrer i.R. Arno Zoephel in Rodersdorf). Sein Nachfolger wurde, sowohl als Bauinspektor als auch Erbe der Papiermühle Papiermacher Johann Martin Müller. Übrigens hatte der Papiermacher Flinsch (und Erben) auch eine eigene Kapelle in der Leubnitzer Dorfkirche. Was dafür spricht, wie wohlhabend er war, da diese immer extra ausgelöst werden musste.